Wer ist Michael E. Gerber – und warum lohnt es sich, ihm zuzuhören?
Bevor wir tiefer in seine Ideen einsteigen, lohnt sich ein kurzer Blick auf die Person hinter dem E-Myth: Michael E. Gerber. Der US-amerikanische Unternehmer, Berater und Bestsellerautor hat mit The E-Myth Revisited einen Nerv getroffen – und das lange bevor Begriffe wie „Systeme bauen“ oder „automatisieren“ zum Standard-Vokabular von Online-Unternehmer:innen gehörten.
Bereits in den 1980er Jahren erkannte Gerber ein zentrales Problem: Die meisten Gründer sind Fachleute, keine Unternehmer. Sie starten ein Business, weil sie etwas gut können – nicht, weil sie ein Unternehmen aufbauen wollen. Doch ohne unternehmerisches Denken bleibt das Wachstum aus. Genau hier setzt er an.
Mit einer klaren Sprache, praxisnahen Metaphern (z. B. dem Franchise-Prototyp) und einem fast schon philosophischen Anspruch an Unternehmer-Mindset hat er ein Konzept geschaffen, das heute aktueller ist denn je. Kein Wunder, dass Gerber über Jahrzehnte hinweg unzählige Berater:innen, Coaches und Unternehmer:innen weltweit inspiriert hat – darunter viele der heutigen „Business Gurus“.
Michael E. Gerber 2.0 – Ein Blick hinter das E-Myth-Konzept
Viele kennen Michael E. Gerber als Autor des Unternehmerklassikers The E-Myth Revisited. Ein Buch, das weltweit Millionen Leser:innen inspiriert hat – nicht nur mit seiner klaren Kritik am „Selbstständigkeits-Mythos“, sondern auch mit einem pragmatischen Ansatz, wie man ein skalierbares, strukturiertes Unternehmen aufbaut.
Doch Gerber denkt weiter. In einem aufschlussreichen Interview mit Small Business Trends verrät er, welche Ideen heute noch relevanter sind – und welche neuen Aspekte hinzugekommen sind. Diese zusätzlichen Impulse werfen ein frisches Licht auf die Frage: Was bedeutet es heute, ein echter Unternehmer zu sein?
Die 7 Rollen des Unternehmers – Mehr als nur „Visionär sein“
Eine der wichtigsten Erkenntnisse aus dem Interview ist Gerbers Beschreibung der sieben Persönlichkeitsaspekte erfolgreicher Unternehmer:
- Der Träumer – hat eine klare Vision für das, was sein Unternehmen in der Welt bewirken soll.
- Der Denker – übersetzt diese Vision in konkrete Strategien.
- Der Geschichtenerzähler – kommuniziert die Vision überzeugend nach innen und außen.
- Der Designer – schafft Systeme, Strukturen und Prozesse, die das Unternehmen tragen.
- Der Erbauer – setzt diese Systeme konsequent um.
- Der Starter – bringt Neues ins Rollen, überwindet Anlaufschwierigkeiten.
- Der Wachstumsmanager – optimiert, skaliert, hält das System lebendig.
Diese Rollen zeigen, dass Unternehmertum ein multidimensionaler Prozess ist. Es reicht nicht, nur ein guter Stratege oder kreativer Kopf zu sein. Es braucht die Fähigkeit, zwischen den Rollen zu wechseln – je nach Kontext, Phase und Herausforderung.
🔍 Welche dieser Rollen lebst du bereits? Wo brauchst du vielleicht Verstärkung – sei es durch persönliche Weiterentwicklung oder gezielte Delegation?
Leidenschaft reicht nicht – Warum du ein System brauchst
Viele starten ihr Business, weil sie für etwas brennen – und das ist großartig. Aber wie Gerber so treffend sagt:
„A dream without a system is a fantasy.“
Was er damit meint: Leidenschaft ist der Anfang, aber kein Businessmodell. Ohne wiederholbare Abläufe, klare Prozesse und eine Strategie zur Umsetzung bleibt selbst die beste Idee wirkungslos.
Gerber fordert dazu auf, am Unternehmen, statt nur im Unternehmen zu arbeiten. Genau das greife ich auch in meiner Buchbesprechung zu The E-Myth Revisited auf. Dort zeige ich unter anderem, wie du mit digitalen Handbüchern, SOPs und smarten VA-Workflows dein Business so aufstellst, dass du dich wieder auf das konzentrieren kannst, was du wirklich liebst – und nicht im Hamsterrad landest.
🔧 Starte mit der Dokumentation deiner häufigsten Aufgaben. Nutze Tools wie Notion, Loom oder Google Docs. Und frage dich bei jedem Prozess: Wie kann ich das delegierbar oder automatisierbar machen?
Marketing & Sales: Die oft unterschätzten Systeme
Im Interview betont Gerber besonders drei zentrale Systembereiche, die über Erfolg oder Misserfolg entscheiden können:
1. Lead-Generierung
Wie gewinnst du zuverlässig neue Kontakte, Interessenten oder potenzielle Kunden? Hier geht es nicht nur um Ads oder organische Reichweite – sondern um den Aufbau eines echten Lead-Ökosystems.
Dazu gehören u.a.:
- Content-Marketing (Blog, Podcast, Social Media)
- Lead-Magneten (wie z. B. mein Workbook 😉)
- SEO & Suchintention verstehen
- Community Building (Newsletter, LinkedIn etc.)
2. Konversion
Was passiert mit einem Lead, wenn er auf deiner Website oder in deinem Funnel landet?
Ein gutes Konversionssystem besteht aus:
- klarer Positionierung und Angebotskommunikation
- gezielten Call-to-Actions
- psychologisch fundierter Sales-Strategie (Stichwort: Vertrauen aufbauen, Pain Points ansprechen, Outcomes in den Fokus rücken)
- einer klaren, emotional stimmigen Customer Journey
3. Kundenbindung
Wie sorgst du dafür, dass Kunden nicht nur einmal kaufen, sondern Fans werden, die wiederkommen – und dich weiterempfehlen?
Hier wirken unter anderem:
- sauberes Onboarding
- regelmäßige Betreuung & Kommunikation
- einfache, inspirierende Feedbackprozesse
- Angebote für Folgeprodukte, Memberships oder Empfehlungen
🎙 Hör dir dazu Folge 33 meines Podcasts an: „Solopreneurship: Die Kunst, smart statt hart zu arbeiten“
Zwischen Anspruch und Alltag: E-Myth in der Realität
Ein häufiges Missverständnis beim Lesen von The E-Myth: Man müsse ein Franchisesystem wie McDonald’s aufbauen. Aber Gerbers Prinzipien funktionieren auch im Kleinen – gerade bei Solopreneuren.
Denn auch wenn du kein Team aus 50 Mitarbeitenden hast, helfen dir Prozesse und Strukturen, deinen Alltag zu entlasten und deinen Output zu skalieren.
Ein Beispiel: Du bekommst häufig ähnliche Anfragen von Kunden? Erstelle eine kurze Standard-FAQ oder eine automatisierte Mail-Antwort.
Oder: Du erklärst deinem VA regelmäßig die gleiche Aufgabe? Dann erstelle einmal eine Video-Anleitung und spare dir künftig viel Zeit.
💡 Nimm dir jede Woche eine Stunde Zeit, um anstatt im, am Unternehmen zu arbeiten. Entwickle einen Prozess, automatisiere eine Aufgabe oder eliminiere einen Engpass.
Denk größer, bleib du selbst – und setz auf smarte Systeme
Was ich aus dem Interview mit Michael Gerber mitnehme, ist vor allem eins: Unternehmerisches Denken ist ein Entwicklungsprozess. Es geht nicht darum, perfekt zu sein. Sondern darum, bewusst zu gestalten, was du aufbaust – damit dein Business dir dient, und nicht andersrum.
Also:
- Setze auf Vision UND Struktur.
- Entwickle dein Unternehmen wie ein System.
- Finde Wege, dich schrittweise aus dem Tagesgeschäft zu lösen.
- Und behalte dabei immer deine eigenen Werte und Stärken im Blick.
👉 Lies auch meine ausführliche Buchbesprechung zu The E-Myth Revisited oder hör in Episode 33 des Podcasts rein.
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Wenn du jetzt denkst: „Das klingt gut – aber wie fange ich konkret an?“ Dann habe ich genau das Richtige für dich.
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Darin bekommst du:
- Klarheit über deine aktuellen Geschäftsprozesse
- Tools zur Selbstreflexion deiner Unternehmerrolle
- Übungen zur Prozessoptimierung & Delegation
- Inspiration für deinen nächsten Wachstumsschritt
Du hast Gedanken oder Fragen zu diesem Beitrag? Schreib mir gern eine Mail – ich freue mich auf dein Feedback!
Auf smarte Systeme, klare Strukturen und echtes Unternehmer-Mindset!